Sagt es niemand, nur den Weisen // Weil die Menge gleich verhöhnet.
Johann Wolfgang von Goethe
Ein großer Fehler: daß man sich mehr dünkt, als man ist, und sich weniger schätzt, als man wert ist.
Johann Wolfgang von Goethe
Dem Hunde, wenn er gut gezogen, wird selbst ein weiser Mann gewogen.
Johann Wolfgang von Goethe
Das Schaudern ist der Menschheit bestes Teil.
Johann Wolfgang von Goethe
Ehe wir nun weiterschreiten// Halte still und sieh dich um:// Denn geschwätzig sind die Zeiten// Und sie sind auch wieder stumm.
Johann Wolfgang von Goethe
Nach ewigen, ehrnen, / Großen Gesetzen / Müssen wir alle / Unseres Daseins / Kreise vollenden.
Johann Wolfgang von Goethe
Einem Roman, der eigentlich romantisch geschrieben und auf Überraschung berechnet wäre, würde man einen schlechten Dienst erzeigen, wenn man seine Fabel auszöge.
Johann Wolfgang von Goethe
Alle Seelen und Formen von dem, was einst war und künftig sein wird, schweift in dem endlosen Raum ihres Aufenthaltes wolkenartig hin und her, und umgeben die Mütter, und der Magier muss also in ihr Reich gehen, wenn er durch die Macht seiner Kunst über die Form eines Wesens Gewalt haben und ein früheres Geschöpf zu einem Scheinleben hervorrufen will.
Johann Wolfgang von Goethe
Aristokratisch gesinnt ist mancher Gelehrte, denn gleich ist's, // Ob man auf Helm und Schild oder auf Meinungen ruht.
Johann Wolfgang von Goethe
Bei den Anstalten zu einem Feste vergisst man oft den einzuladen, dem zu Ehren es angestellt wird.
Johann Wolfgang von Goethe
Niemand weiß, wie weit seine Kräfte gehen, bis er sie versucht hat.
Johann Wolfgang von Goethe
Denn was man schwarz auf weiß besitzt, // Kann man getrost nach Hause tragen.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Sorge, sie schleicht sich durchs Schlüsselloch ein.
Johann Wolfgang von Goethe
Ein einziges Glied, das in einer großen Kette bricht, vernichtet das Ganze.
Johann Wolfgang von Goethe
Nur klugtätige Menschen, die ihre Kräfte kennen und sie mit Maß und Gescheitigkeit benutzen, werden es im Weltwesen weit bringen.
Johann Wolfgang von Goethe
Glückliches Kind! Das kein Übel kennt, als wenn die Suppe lang ausbleibt.
Johann Wolfgang von Goethe
Ist das Geschäft vollbracht, kommt Zeit zum Schmuck.
Johann Wolfgang von Goethe
Greift nur hinein ins volle Menschenleben! // Ein jeder lebt's, nicht vielen ist's bekannt, // Und wo Ihr's packt, da ist's interessant.
Johann Wolfgang von Goethe
Spricht man ja mit sich selbst nicht immer, wie man denkt.
Johann Wolfgang von Goethe
So lern auch diese Zweige (Lorbeer) tragen, die // Das Schönste sind, was wir dir geben können. // Wem einmal würdig sie das Haupt berührt, // Dem schweben sie auf ewig um die Stirne.
Johann Wolfgang von Goethe
Im Anfang war die Tat!
Johann Wolfgang von Goethe
Der Charakter ruht auf der Persönlichkeit, nicht auf den Talenten.
Johann Wolfgang von Goethe
Der ganze Strudel strebt nach oben; // Du glaubst zu schieben, und du wirst geschoben.
Johann Wolfgang von Goethe
Dieser Erdenkreis // gewährt noch Raum zu großen Taten.
Johann Wolfgang von Goethe
Das Auge hat sein Dasein dem Licht zu danken. Aus gleichgültigen tierischen Hilfsorganen ruft sich das Licht ein Organ hervor, das seinesgleichen werde, und so bildet sich das Auge am Lichte fürs Licht, damit das innere Licht dem äusseren entgegentrete.
Johann Wolfgang von Goethe
Ich singe wie der Vogel singt, der in der Zweigen wohnet.
Johann Wolfgang von Goethe
Käme er, man würde ihn zum zweiten Mal kreuzigen.
Johann Wolfgang von Goethe
Denn was ist eine Novelle anders als eine sich ereignete unerhörte Begebenheit. Dies ist der eigentliche Begriff, und so vieles, was in Deutschland unter dem Titel Novelle geht, ist gar keine Novelle, sondern bloß Erzählung oder was Sie sonst wollen.
Johann Wolfgang von Goethe
Alles, was wir treiben und tun, ist ein Abmüden; wohl dem, der nicht müde wird!
Johann Wolfgang von Goethe
Die Jagd ist doch immer was, und eine Art von Krieg.
Johann Wolfgang von Goethe
Alles Gescheite ist schon gedacht worden, man muss nur versuchen, es noch einmal zu denken!
Johann Wolfgang von Goethe
Der letzte Trunk sei nun, mit ganzer Seele, // Als festlich hoher Gruß, dem Morgen zugebracht!
Johann Wolfgang von Goethe
Gehorche willig der Gewalt ! // Und bist du kühn und hältst du Stich (stand), // So wage Haus und Hof und - dich.
Johann Wolfgang von Goethe
Dem Reinen ist alles rein.
Johann Wolfgang von Goethe
Knaben, denen ja doch alles zum Scherze dienen muß, sich am Schall der Worte, am Fall der Silben ergötzen, und durch eine Art von parodistischem Mutwillen den tiefen Gehalt des edelsten Werks zerstören.
Johann Wolfgang von Goethe
Da ein Lexikon sowie ein Kompendium einer Erfahrungswissenschaft eigentlich nur eine Sammlung des kursierenden Wahren und Falschen ist, so wird man auch von dieser Gesellschaft nichts weiter erwarten.
Johann Wolfgang von Goethe
In diesem Sinne mach ich aufmerksam auf einen Mann, der die große Epoche reinerer Menschenkenntnis, edler Duldung, zarter Liebe in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts zuerst angeregt und verbreitet hat. An diesen Mann, dem ich so viel verdanke, werd ich oft erinnert, auch fällt er mir ein, wenn von Irrtümern und Wahrheiten die Rede ist, die unter den Menschen hin und wider schwanken.
Johann Wolfgang von Goethe
Auch jetzt im Augenblick sollte jeder Gebildete Sternes Werke wieder zur Hand nehmen, damit auch das 19. Jahrhundert erführe, was wir ihrem schuldig sind, und einsähe, was wir ihm schuldig werden können.
Johann Wolfgang von Goethe
Aber vermag der Maler wohl auszudrücken: Ich liebe?
Johann Wolfgang von Goethe
Dem Hunde, wenn er gut gezogen, // Wird selbst ein weiser Mann gewogen.
Johann Wolfgang von Goethe
Bewundert viel und viel gescholten, Helena
Johann Wolfgang von Goethe
Es kann doch kein Deutscher einen Schuh zuschnallen, der es nicht von einer fremden Nation gelernt hat.
Johann Wolfgang von Goethe
Ich, der ich immer gehört hatte, auf die Ohrfeige eines Mädchens gehöre ein derber Kuss.
Johann Wolfgang von Goethe
Das Licht überliefert das Sichtbare dem Auge; das Auge überliefert's dem ganzen Menschen. Das Ohr ist stumm, der Mund ist taub; aber das Auge vernimmt und spricht. In ihm spiegelt sich von außen die Welt, von innen der Mensch. Die Totalität des Innern und Äußern wird durchs Auge vollendet.
Johann Wolfgang von Goethe
Macht's einander nur nicht sauer, // Hier sind wir gleich, Baron und Bauer.
Johann Wolfgang von Goethe
Ein weiser Mann sollte das Wort Narr nicht so oft gebrauchen, besonders da ihm selbst der Hochmut so lästig ist.
Johann Wolfgang von Goethe
Sünd und Schande // Bleibt nicht verborgen.
Johann Wolfgang von Goethe
Aufrichtig zu sein, kann ich versprechen, unparteiisch zu sein, aber nicht.
Johann Wolfgang von Goethe
Alles Schöne der Alten ist bloß charakteristisch, und bloß aus dieser Eigentümlichkeit entsteht die Schönheit.
Johann Wolfgang von Goethe
Es leuchtet! seht! – Nun lässt sich wirklich hoffen, // Dass, wenn wir aus viel hundert Stoffen // Durch Mischung – denn auf Mischung kommt es an – // Den Menschenstoff gemächlich komponieren, // In einen Kolben verlutieren
Johann Wolfgang von Goethe
Jede Lösung eines Problems ist ein neues Problem.
Johann Wolfgang von Goethe
Ein echter deutscher Mann mag keinen Franzosen leiden, doch ihre Weine trinkt er gern.
Johann Wolfgang von Goethe
Der echte Schüler lernt aus dem Bekannten das Unbekannte entwickeln und nähert sich dem Meister.
Johann Wolfgang von Goethe
Man erziehe die Knaben zu Dienern und die Mädchen zu Müttern, so wird es überall wohl stehen.
Johann Wolfgang von Goethe
Aber ich werde der Letzte nicht sein, den es bitter gereute, // Frauenrat befolget zu haben.
Johann Wolfgang von Goethe
Nur diejenige Erzählung verdient moralisch genannt zu werden, die uns zeigt, dass der Mensch in sich eine Kraft habe, aus Überzeugung eines Bessern, selbst gegen seine Neigung zu handeln.
Johann Wolfgang von Goethe
Was glänzt, ist für den Augenblick geboren; // Das Echte bleibt der Nachwelt unverloren.
Johann Wolfgang von Goethe
Schicksal des Menschen, wie gleichst du dem Wind!
Johann Wolfgang von Goethe
Am jüngsten Tag, wenn die Posaunen schallen // Und alles aus ist mit dem Erdeleben, // Sind wir verpflichtet, Rechenschaft zu geben // Von jedem Wort, das unnütz uns entfallen.
Johann Wolfgang von Goethe
O was ist der Mensch, dass er über sich klagen darf! Ich will, lieber Freund, ich verspreche dir's, ich will mich bessern, will nicht mehr ein bisschen Übel, das uns das Schicksal vorlegt, wiederkäuen, wie ich's immer getan habe; ich will das Gegenwärtige genießen, und das Vergangene soll mir vergangen sein.
Johann Wolfgang von Goethe
Wer nicht neugierig ist, erfährt nichts.
Johann Wolfgang von Goethe
Den lieb ich, der Unmögliches begehrt.
Johann Wolfgang von Goethe
Ein jeder lernt nur, was er lernen kann; // Doch der den Augenblick ergreift, // Das ist der rechte Mann.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Welle beugt sich jedem Winde gern.
Johann Wolfgang von Goethe
Der Mystizismus ist die Scholastik des Herzens, die Dialektik des Gefühls.
Johann Wolfgang von Goethe
Das weibliche Geschlecht hegt ein eignes, inneres, unwandelbares Interesse, von dem sie nichts in der Welt abtrünnig macht, im äußern geselligen Verhältnis hingegen lassen sie sich gern und leicht durch den Mann bestimmen, der sie eben beschäftigt, und so durch Abweisen wie durch Empfänglichkeit, durch Beharren und Nachgiebigkeit führen sie eigentlich das Regiment, dem sich in der gesitteten Welt kein Mann zu entziehen wagt.
Johann Wolfgang von Goethe
Betrachten wir genau, so ist es vielleicht die jugendliche Anschauung des Meeres, die dem Engländer, dem Spanier so große Vorzüge über den mittelländischen Dichter gibt.
Johann Wolfgang von Goethe
Paulus hat Dinge geschrieben, die die ganze christliche Kirche in corpore bis auf den heutigen Tag nicht versteht.
Johann Wolfgang von Goethe
Ach neige, // Du Schmerzenreiche, // Dein Antlitz gnädig meiner Not!
Johann Wolfgang von Goethe
Alles Poetische sollte rhythmisch behandelt werden! Das ist meine Überzeugung, [...]
Johann Wolfgang von Goethe
Jeder Augenblick ist von unendlichem Wert.
Johann Wolfgang von Goethe
Ich brauche Wiegengesang, und den habe ich in seiner Fülle gefunden in meinem Homer.
Johann Wolfgang von Goethe
(Ich bin) Ein Teil von jener Kraft, // Die stets das Böse will und stets das Gute schafft.
Johann Wolfgang von Goethe
Über Rosen lässt sich dichten, // In die Äpfel muss man beißen.
Johann Wolfgang von Goethe
Derjenige, der sich mit Einsicht für beschränkt erklärt, ist der Vollkommenheit am nächsten.
Johann Wolfgang von Goethe
Der Haß ist parteiisch, aber die Liebe ist es noch mehr.
Johann Wolfgang von Goethe
Das freundliche Mannheim, das gleich und heiter gebaut ist.
Johann Wolfgang von Goethe
Reden mag man noch so Griechisch, // Hörts ein Deutscher, der verstehts.
Johann Wolfgang von Goethe
Daran erkenn ich den gelehrten Herrn! // Was ihr nicht tastet, steht euch meilenfern, // Was ihr nicht faßt, das fehlt euch ganz und gar, // Was ihr nicht rechnet, glaubt ihr, sei nicht wahr, // Was ihr nicht wägt, hat für euch kein Gewicht, // Was ihr nicht münzt, das, meint ihr, gelte nicht.
Johann Wolfgang von Goethe
[...] an den Novellen des Cervantes [habe ich] einen wahren Schatz gefunden, sowohl der Unterhaltung als der Belehrung.
Johann Wolfgang von Goethe
Das Classische nenne ich das Gesunde, und das Romantische das Kranke.
Johann Wolfgang von Goethe
Mich dünkt, die Alte spricht im Fieber.
Johann Wolfgang von Goethe
Ich könnte jetzt nicht zeichnen und bin nie ein größerer Maler gewesen als in diesen Augenblicken.
Johann Wolfgang von Goethe
Es irrt der Mensch, solang er strebt.
Johann Wolfgang von Goethe
Im Deutschen lügt man, wenn man höflich ist.
Johann Wolfgang von Goethe
Das erste und letzte, was vom Genie gefordert wird, ist Wahrheitsliebe.
Johann Wolfgang von Goethe
Ehre, Deutscher, treu und innig // Des Erinnerns werten Schatz, // Denn der Knabe spielte sinnig, // Klopstock, einst auf diesem Platz.
Johann Wolfgang von Goethe
Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden. Es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun.
Johann Wolfgang von Goethe
Sie ist die erste nicht !
Johann Wolfgang von Goethe
Aber wie das Erhabene von Dämmerung und Nacht, wo sich die Gestalten vereinigen, gar leicht erzeugt wird, so wird es dagegen vom Tage verscheucht, der alles sondert und trennt, und so muss es auch durch jede wachsende Bildung vernichtet werden, wenn es nicht glücklich genug ist, sich zu dem Schönen zu flüchten und sich innig mit ihm zu vereinigen, wodurch denn beide gleich unsterblich und unverwüstlich sind.
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn ich bedenke, wie man wenig ist, // Und was man ist, das blieb man andern schuldig.
Johann Wolfgang von Goethe
Den anscheinenden Geringfügigkeiten des
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn Licht und Finsternis ihr im ganzen verschiedene Stimmungen geben, so werden schwarze und weiße Bilder, die zu gleicher Zeit ins Auge fallen, diejenigen Zustände nebeneinander bewirken, welche durch Licht und Finsternis in einer Folge hervorgebracht wurden.
Johann Wolfgang von Goethe
Du kannst! So wolle nur!
Johann Wolfgang von Goethe
Man säe nur, man erntet mit der Zeit.
Johann Wolfgang von Goethe
Hoffnung ist die zweite Seele der Unglücklichen.
Johann Wolfgang von Goethe
Es wandelt niemand ungestraft unter Palmen, und die Gesinnungen ändern sich gewiß in einem Lande, wo Elefanten und Tiger zu Hause sind.
Johann Wolfgang von Goethe
»Alles erkläret sich wohl,« so sagt mir ein Schüler, »aus jenen // Theorien, die uns weislich der Meister gelehrt.« // Habt ihr einmal das Kreuz von Holze tüchtig gezimmert, // Passt ein lebendiger Leib freilich zur Strafe daran.
Johann Wolfgang von Goethe
Und bring', da hast du meinen Dank // Mich vor die Weiblein ohn' Gestank. // Musst alle garst'gen Worte lindern, // Aus Scheißkerl Schurken, aus Arsch mach Hintern, // Und gleich' das Alles so fortan, // Wie du's wohl ehmals schon getan.
Johann Wolfgang von Goethe
Sie sitzen schon, mit hohen Augenbraunen // Gelassen da und möchten gern erstaunen.
Johann Wolfgang von Goethe
Wir wollen indeß," fügte Goethe lächelnd hinzu, "hoffen und erwarten, wie es etwa in einem Jahrhundert mit uns Deutschen aussieht, und ob wir es sodann dahin werden gebracht haben, nicht mehr abstracte Gelehrte und Philosophen, sondern Menschen zu sein.
Johann Wolfgang von Goethe
Ein merkwürdiges Beispiel, wie die Nachwelt irgendeinem Vorfahren die Ehre zu rauben geneigt ist, sehen wir an den Bemühungen, die man sich gab, Christoph Colomb die Ehre der Entdeckung der neuen Welt zu entreißen. […] aber es gehörte dem doch zuletzt ein Mann dazu, der das alles zusammenfaßte, um Fabel und Nachricht, Wahn und Überlieferung in Wirklichkeit zu verwandeln.
Johann Wolfgang von Goethe
Mir wird von alledem so dumm, // als ging mir ein Mühlrad im Kopf herum.
Johann Wolfgang von Goethe
Rechnung für Rechnung ist berichtigt, // Die Wucherklauen sind beschwichtigt, // Los bin ich solcher Höllenpein; // Im Himmel kann's nicht heitrer sein.
Johann Wolfgang von Goethe
Nichts ist widerwärtiger als die Majorität: denn sie besteht aus wenigen kräftigen Vorgängern, aus Schelmen, die sich accomodiren, aus Schwachen, die sich assimilieren, und der Masse, die nachtrollt, ohne nur im mindesten zu wissen was sie will.
Johann Wolfgang von Goethe
Den deutschen Mannen gereicht´s zum Ruhm, // Dass sie gehasst das Christentum, // Bis Herrn Carolus leidigem Degen // Die edlen Sachsen unterlegen.
Johann Wolfgang von Goethe
Von Verdiensten, die wir zu schätzen wissen, haben wir den Keim in uns.
Johann Wolfgang von Goethe
Grenzenlose Tautologien und Wiederholungen bilden den Körper dieses heiligen Buches, das uns, so oft wir auch darangehen, immer von neuem anwidert, dann aber anzieht, in Erstaunen setzt und am Ende Verehrung abnötigt […] Der Stil des Korans ist seinem Inhalt und Zweck gemäß streng, groß, furchtbar, stellenweise wahrhaft erhaben; so treibt ein Keil den anderen, und darf sich über die große Wirksamkeit des Buches niemand verwundern.
Johann Wolfgang von Goethe
Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen.
Johann Wolfgang von Goethe
Allerlieblichste Trochäen // Aus der Zeile zu vertreiben // Und schwerfälligste Spondeen // An die Stelle zu verleiben, // Bis zuletzt ein Vers entsteht, // Wird mich immerfort verdrießen. // Laß die Reime lieblich fließen, // Laß mich des Gesangs genießen // Und des Blicks, der mich versteht!
Johann Wolfgang von Goethe
Was hilft all das Kreuzigen und Segnen der Liebe, wenn sie nicht tätig wird.
Johann Wolfgang von Goethe
Handelt einer mit Honig, er leckt zuweilen die Finger.
Johann Wolfgang von Goethe
Mit Euch, Herr Doktor, zu spazieren // Ist ehrenvoll und ist Gewinn.
Johann Wolfgang von Goethe
Rosen, ihr blendenden, // Balsam versendenden! // Flatternde, schwebende, // Heimlich belebende, // Zweiglein beflügelte, // Knospen entsiegelte, // Eilet zu blühn!
Johann Wolfgang von Goethe
Ein Unterschied, der dem Verstand nichts gibt, ist kein Unterschied.
Johann Wolfgang von Goethe
Deine Größe, Berlin, pflegt jeder Fremde zu rühmen; führt der Weg ihn zu uns, stutzt er, so klein uns zu sehn.
Johann Wolfgang von Goethe
Zerronnen // Wie gewonnen.
Johann Wolfgang von Goethe
Ob der Koran von Ewigkeit sei? // Darnach frag ich nicht! // Ob der Koran geschaffen sei? // Das weiß ich nicht! // Daß er das Buch der Bücher sei // Glaub ich aus Mosleminen-Pflicht. // Daß aber der Wein von Ewigkeit sei // Daran zweifl ich nicht; // Oder daß er vor den Engeln geschaffen sei // Ist vielleicht auch kein Gedicht. // Der Trinkende, wie es auch immer sei // Blickt Gott frischer ins Angesicht.
Johann Wolfgang von Goethe
Wie alles sich zum Ganzen webt, // Eins in dem andern wirkt und lebt!
Johann Wolfgang von Goethe
Seit sechzig Jahren seh ich gröblich irren // Und irre so derb mit drein, // Da Labyrinthe nun das Labyrinth verwirren, // Wo soll euch Ariadne sein?
Johann Wolfgang von Goethe
Kennst du das Land, wo die Zitronen blühen?
Johann Wolfgang von Goethe
Gefühl ist alles; // Name ist Schall und Rauch.
Johann Wolfgang von Goethe
Uns bleibt ein Erdenrest // Zu tragen peinlich, // Und wär er von Asbest (unvergänglich), // Er ist nicht reinlich.
Johann Wolfgang von Goethe
Mit den Jahren steigern sich die Prüfungen.
Johann Wolfgang von Goethe
Lasst euch nur von Pfaffen sagen, // Was die Kreuzigung eingetragen! // Niemand kommt zum höchsten Flor // Von Kranz und Orden, // Wenn einer nicht zuvor // Derb gedroschen worden.
Johann Wolfgang von Goethe
Der Dichter soll uns seine Personen in ihren Handlungen darstellen, der Gesprächschreiber darf sich ja wohl kürzer fassen und sich und seinen Lesern durch eine allgemeine Schilderung geschwind über die Exposition weghelfen.
Johann Wolfgang von Goethe
Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!
Johann Wolfgang von Goethe
Jene unmittelbare Verwandtschaft des Lichtes und des Auges wird niemand leugnen, aber sich beide zugleich als eins und dasselbe zu denken, hat mehr Schwierigkeit.
Johann Wolfgang von Goethe
Auf strenges Ordnen, raschen Fleiß // Erfolgt der allerschönste Preis; // Dass sich das Werk vollende, // Genügt ein Geist für tausend Hände.
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn Euer Gewissen rein ist, so seid Ihr frei.
Johann Wolfgang von Goethe
Nennen wir nun Shakespeare einen der größten Dichter, so gestehen wir zugleich, dass nicht leicht jemand die Welt so gewahrte wie er, daß nicht leicht jemand, der sein inneres Anschauen aussprach, den Leser in höherm Grade mit in das Bewußtsein der Welt versetzt. Sie wird für uns völlig durchsichtig, wir finden uns auf einmal als Vertraute der Tugend und des Lasters, der Größe, der Kleinheit, des Adels, der Verworfenheit, und dieses alles, ja noch mehr, durch die einfachsten Mittel. Fragen wir aber nach diesen Mitteln, so scheint es, als arbeite er für unsre Augen, aber wir sind getäuscht: Shakespeares Werke sind nicht für die Augen des Leibes.
Johann Wolfgang von Goethe
Es hört doch jeder nur, was er versteht.
Johann Wolfgang von Goethe
Um Guts zu tun, braucht's keiner Überlegung.
Johann Wolfgang von Goethe
Nun sag, wie hast du's mit der Religion?
Johann Wolfgang von Goethe
Zum Sehen geboren, // Zum Schauen bestellt.
Johann Wolfgang von Goethe
Es gibt nur drei echte Naturformen der Poesie: die klar erzählende, die enthusiastisch aufgeregte und die persönlich handelnde: Epos, Lyrik und Drama. Diese drei Dichtweisen können zusammen oder abgesondert wirken.
Johann Wolfgang von Goethe
Die ich rief, die Geister, / Werd' ich nun nicht los.
Johann Wolfgang von Goethe
Mehr Licht!
Johann Wolfgang von Goethe
Anstatt verständig zu belehren und ruhig einzuwirken, streut man willkürlich Samen und Unkraut zugleich nach allen Seiten, kein Mittelpunkt, auf den hingeschaut werde, ist mehr gegeben, jeder Einzelne tritt als Lehrer und Führer hervor und gibt seine vollkommene Torheit für ein vollendetes Ganze[!].
Johann Wolfgang von Goethe
Aus dem Palast ins enge Haus (des Sarges), // So dumm läuft es am Ende doch hinaus.
Johann Wolfgang von Goethe
Leider suchten alle nordischen Kirchenverzierer ihre Größe nur in der multiplizierten Kleinheit. Wenige verstanden diesen kleinlichen Formen unter sich ein Verhältnis zu geben; und dadurch wurden solche Ungeheuer wie der Dom zu Mailand, wo man einen ganzen Marmorberg mit ungeheuren Kosten versetzt und in die elendesten Formen gezwungen hat, ja noch täglich die armen Steine quält, um ein Werk fortzusetzen, das nie geendigt werden kann, indem der erfindungslose Unsinn, der es eingab, auch die Gewalt hatte, einen gleichsam unendlichen Plan zu bezeichnen.
Johann Wolfgang von Goethe
Der Undank ist immer eine Art Schwäche. Ich habe nie gesehen, dass tüchtige Menschen undankbar gewesen wären.
Johann Wolfgang von Goethe
Dass ich erkenne, was die Welt // Im Innersten zusammenhält.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Wissenschaften zerstören sich auf doppelte Weise selbst: Durch die Breite, in die sie gehen, und durch die Tiefe, in die sie sich versenken.
Johann Wolfgang von Goethe
Ihr schmähet meine Dichtung, // Was habt ihr denn getan? // Wahrhaftig, die Vernichtung, // Verneinend fängt sie an, // Doch ihren scharfen Besen // Strengt sie vergebens an: // Ihr seid gar nicht gewesen! // Wo träfe sie euch an?
Johann Wolfgang von Goethe
Diesem Amboss vergleich' ich das Land, den Hammer dem Herrscher, // Und dem Volke das Blech, das in der Mitte sich krümmt.
Johann Wolfgang von Goethe
Hegel hat in den Berliner Jahrbüchern eine Rezension über Hamann geschrieben, die ich in diesen Tagen lese und wieder lese und die ich sehr loben muss. Hegels Urteile als Kritiker sind immer gut gewesen.
Johann Wolfgang von Goethe
Sie streiten sich, [..] um Freiheitsrechte; // Genau besehn, sind's Knechte gegen Knechte.
Johann Wolfgang von Goethe
Wäre die Schweiz flach wie ein Pfannkuchen, wäre sie größer als Preußen.
Johann Wolfgang von Goethe
Sobald man spricht, beginnt man schon zu irren.
Johann Wolfgang von Goethe
Wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknöpfen nicht zu Rande.
Johann Wolfgang von Goethe
Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind
Johann Wolfgang von Goethe
Bekanntschaften, wenn sie sich auch gleichgültig ankündigen, haben oft die wichtigsten Folgen.
Johann Wolfgang von Goethe
Ein großer Teil des Alten Testaments ist mit erhöhter Gesinnung, ist enthusiastisch geschrieben und gehört dem Felde der Dichtkunst an.
Johann Wolfgang von Goethe
»Was lassen sie denn übrig zuletzt, // Jene unbescheidnen Besen?« // Behauptet doch Heute steif und fest, // Gestern sei nicht gewesen.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Fratze des Parteigeists ist mir mehr zuwider als irgendeine andere Karikatur.
Johann Wolfgang von Goethe
Der Tüchtige hilft sich, wie er helfen kann, // Und wenn zuletzt ihm Fehl zu Fehle schlägt, // Ergibt er sich dem Kreuze, das er trägt.
Johann Wolfgang von Goethe